Kurz vor dem Abflug in Windhoek.
Inzwischen sind wir gelandet - einige Minuten vor der geplanten Ankunft. Der Flug war okay, der Service auch.
Damit ist der Urlaub nun endgültig zu Ende. Dies ist der letzte Post.
Freitag, 5. Februar 2016
Außerplanmäßiger Zwischenstopp
Der Minibus, der uns zum Flughafen bringen sollte, hatte unterwegs eine Panne. Der Motor ging einfach aus. Vermutlich, weil der Fahrer vorher durch eine große Pfütze gefahren ist. Regen kennen die Fahrzeuge halt nicht...
Also: nochmal Fahrzeugwechsel auf dem Weg zum Flughafen...
Also: nochmal Fahrzeugwechsel auf dem Weg zum Flughafen...
Donnerstag, 4. Februar 2016
Zwei Wochen Namibia. Mein persönliches Resümee.
Gut zwei Wochen Namibia gehen heute zu Ende. Es ist halb elf. Heute Nachmittag um halb sechs werden wir abgeholt und kurz nach acht geht der Flieger.
Ich liege am Pool des Touristenhotels und warte, dass die Zeit rumgeht. Ein guter Zeitpunkt für ein Resümee.
Diese Reise war eine der schönsten Reisen, die ich je gemacht habe. Namibia ist so wunderschön und vielfältig, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können.
Wüste bestimmt das Land. Wüste in allen Ausprägungsformen. Als unendlich weites Land oder mit wunderbaren und immer wieder anderen Steinsformationen. Und in den schönsten Farben: von der blassgelben Weite der Namib bei Swakopmund über die wunderbar roten, 400 m hohen Dünen bei Sossusvlei bis zu den tiefroten Gesteinsformationen bei Twyfelfontein.
Ich konnte mich an den Landschaften gar nicht sattsehen. Die 3.800 km im Bus wurden nie langweilig. Immer wieder gab es auch Tiere zu sehen: Antilopen, Zebras, Strauße, ... in freier Natur. Einfach wunderbar!
Wenn ich die Highlights benennen soll, tue ich mir schwer: die Reise bestand eigentlich nur aus Highlights! Ich versuch's mal.
Etosha-Nationalpark
In einem offenen Geländefahrzeug durch den riesigen Nationalpark zu fahren und wilde Tiere - Antilopen, Giraffen, Zebras, Gnus, Spingböcke, Nashörner - in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Die Dünen von Sossusvlei
Mehr als 400 m hoch. Wunderbar feiner, roter Sand, soweit das Auge reicht. Wir waren zwei Stunden unterwegs und waren dennoch noch längst nicht oben angekommen. Phantastisch!
Der Ausflug mit dem Katamaran von Walfishbay.
Robben und Pelikane direkt an Bord. Eine riesige Robbenkolonie aus nächster Nähe.
Das Chamäleon auf dem Arm bei der Wüstentour.
Der Gepard, den ich streicheln durfte, und der dann geschnurrt hat. Hätte ich am liebsten mitgenommen!
Und natürlich der krönende Abschluss: die Fahrt am letzten Abend durch die Kalahari und das Abendessen in den Dünen. Perfekt arrangiert und zum richtigen Zeitpunkt. Besser hätte es nicht sein können. Einfach genial!
Die Reisegruppe war aus meiner Sicht absolut in Ordnung. Bis auf die Österreicher vielleicht... ;-)
Da waren die zwei 'Uschis', geboren in Chemnitz, die zwar seit Jahren in Mainz und Frankenthal leben, aber immer noch reinrassigen sächsischen Dialekt sprechen. Ständig war irgedwas: mal ist einer mit der Taschenlampe um das Zelt, mal war ein Skorpion im Zimmer...
Oder der Schwule aus Bautzen, der mit seiner Mutter da war. Er bekommt den ersten Preis für den meisten Schmuck und die meisten gerauchten Zigaretten.
Oder die drei aus Hamburg - ein Ehepaar, er mit blauer Brille und sie mit osteuropäischen Akzent und dann noch ein älterer Herr. Der Vater von ihm?
Oder das Paar aus dem Rheinland, die das erste mal eine Rundreise machen und sonst eigentlich nur auf die Kanaren fliegen.
Oder Karin, die alleine reist und in der Jugendherberge in Hamburg arbeitet.
Oder das Paar aus dem Schwäbischen, die sich immer korrigieren, wenn der andere was Falsches erzählt ('Mein Mann isch für die Fakte zuständig.').
Hm. Tja. Und die vier Österreicher, die immer in der ersten Reihe im Bus saßen, am Pool die Liegen als erste reserviert hatten, denen aber sonst schwer ein 'Guten Morgen' oder gar ein Gespräch zu entlocken war.
Und dann die vier, mit denen wir uns am meisten (und am besten!) unterhalten haben: Arno und Ina aus dem Ruhrgebiet. Zwei Alt-68 er. Er medizinischer Soziologe (?), sie Kindergärtnerin (?).
Und Burkhardt und Petra aus Neuruppin. Er mit Rauschebart wie ein Professor, sie mit einer Augenkrankheit und eingeschränkter Seekraft.
Mit den Vieren konnte man vortrefflich über die - mutmaßlichen - sozialen und politischen Verhältnisse in Namibia diskutieren.
Oh Gott! - die lesen ja vielleicht diesen Post... - Wenn ich hier was falsch wiedergegeben habe, dann bitte einen deftigen Kommentar schreiben! ;-)
Interessant: die Vier haben sich lange vor der Wende mal auf einem Campingplatz in Masuren kennengelernt und sind seitdem in Kontakt. Sie haben sich nach der Wende erstmals gegenseitig besucht und fahren gemeinsam in Urlaub. Schön, das so was so lange hält.
Ja, und wir zwei, bei denen sich wahrscheinlich auch der eine oder andere gefragt hat, wie das zusammengehört. Die Freundschaft zu Markus war während des Urlaubs auf einem Tiefpunkt. Aber das ist eine eigene Geschichte.
Und natürlich Viktor, der Reiseleiter und Busfahrer. Sehr routiniert, alles perfekt organisiert. Kein Wunder bei 18 Fahrten im Jahr. Lediglich der Zeitplan hätte manchmal etwas Lockerer sein können (später losfahren!) und über seine manchmal seltsamen Ansichten hatte ich ja schon berichtet.
Über das Essen und die Lodges kann man sich auch überhaupt nicht beschweren. Das Essen war, bis auf das Hotel in Windhoek immer wunderbar und hygienisch einwandfrei. Die Lodges waren sehr individuell. Meist in einer atemberaubenden Umgebung, und jede anders als die andere.
Running Gag war aber die Sache mit der Bestellung. Ina bestellte zum Beispiel immer einen Weißwein, bekam aber grundsätzlich erst mal einen roten, dann gar nichts, dann irgendwas anderes - und dann, als sie mit dem Essen fertig war, das Glas Weißwein. Vielleicht auch zwei...
Zusammenfassend: eine rundum gelungene Reise, die ich nur jedem empfehlen kann. Namibia ist eine Reise Wert!
Ich liege am Pool des Touristenhotels und warte, dass die Zeit rumgeht. Ein guter Zeitpunkt für ein Resümee.
Diese Reise war eine der schönsten Reisen, die ich je gemacht habe. Namibia ist so wunderschön und vielfältig, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können.
Wüste bestimmt das Land. Wüste in allen Ausprägungsformen. Als unendlich weites Land oder mit wunderbaren und immer wieder anderen Steinsformationen. Und in den schönsten Farben: von der blassgelben Weite der Namib bei Swakopmund über die wunderbar roten, 400 m hohen Dünen bei Sossusvlei bis zu den tiefroten Gesteinsformationen bei Twyfelfontein.
Ich konnte mich an den Landschaften gar nicht sattsehen. Die 3.800 km im Bus wurden nie langweilig. Immer wieder gab es auch Tiere zu sehen: Antilopen, Zebras, Strauße, ... in freier Natur. Einfach wunderbar!
Wenn ich die Highlights benennen soll, tue ich mir schwer: die Reise bestand eigentlich nur aus Highlights! Ich versuch's mal.
Etosha-Nationalpark
In einem offenen Geländefahrzeug durch den riesigen Nationalpark zu fahren und wilde Tiere - Antilopen, Giraffen, Zebras, Gnus, Spingböcke, Nashörner - in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Die Dünen von Sossusvlei
Mehr als 400 m hoch. Wunderbar feiner, roter Sand, soweit das Auge reicht. Wir waren zwei Stunden unterwegs und waren dennoch noch längst nicht oben angekommen. Phantastisch!
Der Ausflug mit dem Katamaran von Walfishbay.
Robben und Pelikane direkt an Bord. Eine riesige Robbenkolonie aus nächster Nähe.
Das Chamäleon auf dem Arm bei der Wüstentour.
Der Gepard, den ich streicheln durfte, und der dann geschnurrt hat. Hätte ich am liebsten mitgenommen!
Und natürlich der krönende Abschluss: die Fahrt am letzten Abend durch die Kalahari und das Abendessen in den Dünen. Perfekt arrangiert und zum richtigen Zeitpunkt. Besser hätte es nicht sein können. Einfach genial!
Die Reisegruppe war aus meiner Sicht absolut in Ordnung. Bis auf die Österreicher vielleicht... ;-)
Da waren die zwei 'Uschis', geboren in Chemnitz, die zwar seit Jahren in Mainz und Frankenthal leben, aber immer noch reinrassigen sächsischen Dialekt sprechen. Ständig war irgedwas: mal ist einer mit der Taschenlampe um das Zelt, mal war ein Skorpion im Zimmer...
Oder der Schwule aus Bautzen, der mit seiner Mutter da war. Er bekommt den ersten Preis für den meisten Schmuck und die meisten gerauchten Zigaretten.
Oder die drei aus Hamburg - ein Ehepaar, er mit blauer Brille und sie mit osteuropäischen Akzent und dann noch ein älterer Herr. Der Vater von ihm?
Oder das Paar aus dem Rheinland, die das erste mal eine Rundreise machen und sonst eigentlich nur auf die Kanaren fliegen.
Oder Karin, die alleine reist und in der Jugendherberge in Hamburg arbeitet.
Oder das Paar aus dem Schwäbischen, die sich immer korrigieren, wenn der andere was Falsches erzählt ('Mein Mann isch für die Fakte zuständig.').
Hm. Tja. Und die vier Österreicher, die immer in der ersten Reihe im Bus saßen, am Pool die Liegen als erste reserviert hatten, denen aber sonst schwer ein 'Guten Morgen' oder gar ein Gespräch zu entlocken war.
Und dann die vier, mit denen wir uns am meisten (und am besten!) unterhalten haben: Arno und Ina aus dem Ruhrgebiet. Zwei Alt-68 er. Er medizinischer Soziologe (?), sie Kindergärtnerin (?).
Und Burkhardt und Petra aus Neuruppin. Er mit Rauschebart wie ein Professor, sie mit einer Augenkrankheit und eingeschränkter Seekraft.
Mit den Vieren konnte man vortrefflich über die - mutmaßlichen - sozialen und politischen Verhältnisse in Namibia diskutieren.
Oh Gott! - die lesen ja vielleicht diesen Post... - Wenn ich hier was falsch wiedergegeben habe, dann bitte einen deftigen Kommentar schreiben! ;-)
Interessant: die Vier haben sich lange vor der Wende mal auf einem Campingplatz in Masuren kennengelernt und sind seitdem in Kontakt. Sie haben sich nach der Wende erstmals gegenseitig besucht und fahren gemeinsam in Urlaub. Schön, das so was so lange hält.
Ja, und wir zwei, bei denen sich wahrscheinlich auch der eine oder andere gefragt hat, wie das zusammengehört. Die Freundschaft zu Markus war während des Urlaubs auf einem Tiefpunkt. Aber das ist eine eigene Geschichte.
Und natürlich Viktor, der Reiseleiter und Busfahrer. Sehr routiniert, alles perfekt organisiert. Kein Wunder bei 18 Fahrten im Jahr. Lediglich der Zeitplan hätte manchmal etwas Lockerer sein können (später losfahren!) und über seine manchmal seltsamen Ansichten hatte ich ja schon berichtet.
Über das Essen und die Lodges kann man sich auch überhaupt nicht beschweren. Das Essen war, bis auf das Hotel in Windhoek immer wunderbar und hygienisch einwandfrei. Die Lodges waren sehr individuell. Meist in einer atemberaubenden Umgebung, und jede anders als die andere.
Running Gag war aber die Sache mit der Bestellung. Ina bestellte zum Beispiel immer einen Weißwein, bekam aber grundsätzlich erst mal einen roten, dann gar nichts, dann irgendwas anderes - und dann, als sie mit dem Essen fertig war, das Glas Weißwein. Vielleicht auch zwei...
Zusammenfassend: eine rundum gelungene Reise, die ich nur jedem empfehlen kann. Namibia ist eine Reise Wert!
Hummeldumm
Hummeldumm. Das Standardwerk für Busreisende durch Namibia. Einfach genial!
'9 Trottel mit albernen Sonnenhüten.
271 gar nicht mal so wilde Tiere.
3877 Kilometer Schotterpiste im Minibus.
Und weit und breit kein Handynetz...'
'Matze' wird von seiner Freundin auf eine Busreise durch Namibia geschleppt. Sie wollte das unbedingt. Was das bedeutet, wird ihm erst bei Beginn der Reise klar: man verbringt die ganze Zeit mit Leuten, die man sich nicht aussuchen kann. Nix mit trauter Zweisamkeit.
Hinzu kommt, dass er etwas Wichtiges vergessen hat: die Anzahlung für die tolle gemeinsame Eigentumswohnung zu überweisen, in die seine Freundin und er in Kürze einziehen wollen.
Doch um das noch von Afrika aus tun zu können, braucht er WLAN - und vor allem einen Adapter für namibianische Steckdosen. Denn sein extra-gekaufter Allroundadapter für 149 Länder passt für alle möglichen exotischen Länder - nicht aber für Namibia...
Und so entwickelt sich ein turbulente Geschichte, die nebenbei die Schönheit dieses wunderbaren Landes beschreibt und an den Orten spielt, an denen alle Namibia-Reisenden mehr oder weniger vorbeikommen.
Einfach genial!
'9 Trottel mit albernen Sonnenhüten.
271 gar nicht mal so wilde Tiere.
3877 Kilometer Schotterpiste im Minibus.
Und weit und breit kein Handynetz...'
'Matze' wird von seiner Freundin auf eine Busreise durch Namibia geschleppt. Sie wollte das unbedingt. Was das bedeutet, wird ihm erst bei Beginn der Reise klar: man verbringt die ganze Zeit mit Leuten, die man sich nicht aussuchen kann. Nix mit trauter Zweisamkeit.
Hinzu kommt, dass er etwas Wichtiges vergessen hat: die Anzahlung für die tolle gemeinsame Eigentumswohnung zu überweisen, in die seine Freundin und er in Kürze einziehen wollen.
Doch um das noch von Afrika aus tun zu können, braucht er WLAN - und vor allem einen Adapter für namibianische Steckdosen. Denn sein extra-gekaufter Allroundadapter für 149 Länder passt für alle möglichen exotischen Länder - nicht aber für Namibia...
Und so entwickelt sich ein turbulente Geschichte, die nebenbei die Schönheit dieses wunderbaren Landes beschreibt und an den Orten spielt, an denen alle Namibia-Reisenden mehr oder weniger vorbeikommen.
Einfach genial!
Mittwoch, 3. Februar 2016
Irgendwo in Afrika, ein Resümee
So, nun heißt es bald Abschied nehmen von Namibia. Für mich war es der erste Besuch in (Schwarz-) Afrika. Ich konnte mir nie etwas konkretes unter Namibia vorstellen außer Sand, Steine, unter Dürre leidende Tiere und arme Bevölkerung, wodurch sich ein eher langweiliges, deprimierendes Bild verfestigte. Ich denke hier lohnt ein Blick in den Reiseführer, der von Namibia als Diamant Afrikas spricht, "entsprechen doch seine Härte wie die Klarheit seiner Formen, seine Kargheit wie die in ihr verdichtete Lebenskraft sehr wohl dem aus reinem Kohlenstoff bestehenden Material".
Wir hatten in den vergangenen Tagen und Wochen die Gelegenheit diesen Roh-Diamanten zu "öffnen" (entsprechend dem ersten Schliff eines Diamanten) und die vielen Facetten dieses Edelsteins Namibia zu entdecken.
Meine ersten Annahmen haben sich erfüllt: Sand, Steine, karges Land. Ironisch sagte ich mir beim Besuch des "Spielplatz der Giganten" und des Köcherbaumwaldes: oh, klasse, schon wieder Steine. Oder bei den Dünen der Kalahari konnte ich ein: das sind ja schon wieder rote Dünen, wie überraschend, nicht verkneifen. Zudem ist der Blick durch die offen liegende Erdgeschichte bis zum Urkontinent Gondwana, mit den Steinen jeglicher Farbe, von Weiß über Grautöne bis Schwarz, über Hell- und Dunkelbraun zu Orange und Violett, und das alles häufig wie unbedacht abgekippt, gewöhnungsbedürftig. Doch dies ist ungerecht. Besteht doch auch ein Diamant nicht nur aus einer Facette. Der Blick auf das Ganze lohnt und belohnt!
Zudem haben wir die Regenzeit erleben dürfen und eine grünende Savanne - wahrlich ein Wunder.
Auf der Suche nach einem letzten Bild, welches Namibia und meine Eindrücke am besten repräsentiert bin ich auf das der Welwetschia mirabilis, der Wundersamen gestoßen. Wir täten Namibia unrecht darauf nicht einzugehen, da sie nur in der Namib heimisch und so etwas wie ein nationales Symbol ist. Auch diese Pflanze bestätigt den o.g. Eindruck. Auf den ersten Blick scheint die Wundersame wundersam armselig. Diese Einschätzung ändert sich sobald man erfährt dass sie einer Gattung angehört die 350 Millionen Jahre alt und die hier abgebildete Pflanze etwa 1000 Jahre alt ist. Andere Pflanzen hatten ein Alter von bis zu 2000 Jahren. Überdies hat sie in der Grundform nur 2 ledrige Blätter und befriedigt ihren Wasserbedarf lediglich über den Morgentau. Das ist in der Tat wundersam und faszinierend.
Ja, wir hatten einen sehr schönen und erlebnisreichen Urlaub der uns vielen Aspekten Namibias und dessen Geschichte, die, wenn auch kurz, eng mit der Deutschen verknüpft ist, näher gebracht hat. Auch die aus Kolonialisierung und Apartheid resultierende wirtschaftliche Dominanz der weißen Bevölkerung im Verhältnis zur schwarzen meist armen Mehrheit war interessant, wenngleich man hier über Annahmen hinaus leider nicht tiefer einsteigen konnte. Auch ein Mehr an Kultur der Urbevölkerung fehlte leider. Dennoch bin ich sehr dankbar für das was wir sehen und erfahren durften.
Alles in allem hat es sich sehr gelohnt hier zu sein und einen Teil seines Herzens in den Weiten des schwarzen Kontinents zu verlieren und das Wunder Namibia zu erfahren.
Bleibt mir noch zu schließen mit:
Nie wieder Afrika ... ohne anständiges Teleobjektiv, ein gutes Fernglas und einen Hut den ich unter dem Kinn Festbinden kann (meiner liegt irgendwo im Etosha Park).
M.
Wir hatten in den vergangenen Tagen und Wochen die Gelegenheit diesen Roh-Diamanten zu "öffnen" (entsprechend dem ersten Schliff eines Diamanten) und die vielen Facetten dieses Edelsteins Namibia zu entdecken.
Meine ersten Annahmen haben sich erfüllt: Sand, Steine, karges Land. Ironisch sagte ich mir beim Besuch des "Spielplatz der Giganten" und des Köcherbaumwaldes: oh, klasse, schon wieder Steine. Oder bei den Dünen der Kalahari konnte ich ein: das sind ja schon wieder rote Dünen, wie überraschend, nicht verkneifen. Zudem ist der Blick durch die offen liegende Erdgeschichte bis zum Urkontinent Gondwana, mit den Steinen jeglicher Farbe, von Weiß über Grautöne bis Schwarz, über Hell- und Dunkelbraun zu Orange und Violett, und das alles häufig wie unbedacht abgekippt, gewöhnungsbedürftig. Doch dies ist ungerecht. Besteht doch auch ein Diamant nicht nur aus einer Facette. Der Blick auf das Ganze lohnt und belohnt!
Zudem haben wir die Regenzeit erleben dürfen und eine grünende Savanne - wahrlich ein Wunder.
Auf der Suche nach einem letzten Bild, welches Namibia und meine Eindrücke am besten repräsentiert bin ich auf das der Welwetschia mirabilis, der Wundersamen gestoßen. Wir täten Namibia unrecht darauf nicht einzugehen, da sie nur in der Namib heimisch und so etwas wie ein nationales Symbol ist. Auch diese Pflanze bestätigt den o.g. Eindruck. Auf den ersten Blick scheint die Wundersame wundersam armselig. Diese Einschätzung ändert sich sobald man erfährt dass sie einer Gattung angehört die 350 Millionen Jahre alt und die hier abgebildete Pflanze etwa 1000 Jahre alt ist. Andere Pflanzen hatten ein Alter von bis zu 2000 Jahren. Überdies hat sie in der Grundform nur 2 ledrige Blätter und befriedigt ihren Wasserbedarf lediglich über den Morgentau. Das ist in der Tat wundersam und faszinierend.
Ja, wir hatten einen sehr schönen und erlebnisreichen Urlaub der uns vielen Aspekten Namibias und dessen Geschichte, die, wenn auch kurz, eng mit der Deutschen verknüpft ist, näher gebracht hat. Auch die aus Kolonialisierung und Apartheid resultierende wirtschaftliche Dominanz der weißen Bevölkerung im Verhältnis zur schwarzen meist armen Mehrheit war interessant, wenngleich man hier über Annahmen hinaus leider nicht tiefer einsteigen konnte. Auch ein Mehr an Kultur der Urbevölkerung fehlte leider. Dennoch bin ich sehr dankbar für das was wir sehen und erfahren durften.
Alles in allem hat es sich sehr gelohnt hier zu sein und einen Teil seines Herzens in den Weiten des schwarzen Kontinents zu verlieren und das Wunder Namibia zu erfahren.
Bleibt mir noch zu schließen mit:
Nie wieder Afrika ... ohne anständiges Teleobjektiv, ein gutes Fernglas und einen Hut den ich unter dem Kinn Festbinden kann (meiner liegt irgendwo im Etosha Park).
M.
Windhoek hat uns wieder
Wir sind gerade in unserem Hotel in Windhoek angekommen. Somit schließt sich der Kreis bzw. die Rundfahrt.
Anbei ein paar Impressionen von unterwegs. Zu beachten ist wie Grün das Land nun ist nach ein wenig Regen.
M.
Anbei ein paar Impressionen von unterwegs. Zu beachten ist wie Grün das Land nun ist nach ein wenig Regen.
M.
Dienstag, 2. Februar 2016
Genialer Höhepunkt in den Dünen der Kalahari
Nachdem wir dachten alles gesehen und erlebt zu haben in Namibia wurden wir mit diesem Abend belohnt. Dinner auf den Dünen der Kalahari. DAS Highlight!
M.
M.
Für alles ist gesorgt
Norbert und ich sitzen gerade vor unserem Zimmer und haben genau diesen Blick auf den Pool. Heute Abend werden wir dann ein Dinner auf den Dünen der Kalahari genießen.
Und für eine ruhige, insektenfreie Nacht ist auch gesorgt. Bei dieser martialischen Aufmachung ist zu hoffen dass die gehoffte Wirkung ausschließlich bei Insekten eintritt.
M.
Und für eine ruhige, insektenfreie Nacht ist auch gesorgt. Bei dieser martialischen Aufmachung ist zu hoffen dass die gehoffte Wirkung ausschließlich bei Insekten eintritt.
M.
Aller guten Dinge sind Drei!
Als wir am Sonntag aus Lüderitz abreisten haben wir einen kleinen Stopp in Kolmannskuppe eingelegt, einer ehemaligen Diamant-Gräber Siedlung.
Interessant was dort in einer Treppenstufe wohl noch in den feuchten Beton eingraviert wurde.
Muss ich mir Sorgen machen unter Verfolgungswahn zu leiden oder ist es ein Zeichen?
Ich tendiere eher zu Letzterem. Scheint ein gutes Zeichen zu sein! :-)
M.
Interessant was dort in einer Treppenstufe wohl noch in den feuchten Beton eingraviert wurde.
Muss ich mir Sorgen machen unter Verfolgungswahn zu leiden oder ist es ein Zeichen?
Ich tendiere eher zu Letzterem. Scheint ein gutes Zeichen zu sein! :-)
M.
INTERNET!!!!
Wie Norbert schon ausgeführt hat hatten wir von vorgestern auf gestern weder Strom, noch Wasser, noch Internet. Wie, kein Internet im tiefsten Afrika? Das ist ja unmenschlich!
Die Deutschen nannten die hier siedelnden Nama Hottentotten. Den Spruch "wie bei den Hottentotten" kann ich allerdings nicht bestätigen. Es war auffallend dass die Angestellten der Lodge nicht nur freundlich waren sondern auch den Anschein erweckten sie wüssten was sie tun. Das war auf unserer bisherigen Reise nicht immer der Fall.
Beschreibung der Bilder:
1. Unser romantisches Zimmer. Im Hintergrund sieht man sowas wie 'nen Paarungstanz der Hottentotten. Wie Norbert jedoch bereits erwähnte hatten wir andere Probleme!
2. Unser Zimmergenosse, ein Gekko. Die Tatsache dass wir KEINEN Skorpion im Zimmer hatten werden wir bei der Reisegesellschaft noch negativ anmerken!
3. Abendrot in Afrika
M.
Die Deutschen nannten die hier siedelnden Nama Hottentotten. Den Spruch "wie bei den Hottentotten" kann ich allerdings nicht bestätigen. Es war auffallend dass die Angestellten der Lodge nicht nur freundlich waren sondern auch den Anschein erweckten sie wüssten was sie tun. Das war auf unserer bisherigen Reise nicht immer der Fall.
Beschreibung der Bilder:
1. Unser romantisches Zimmer. Im Hintergrund sieht man sowas wie 'nen Paarungstanz der Hottentotten. Wie Norbert jedoch bereits erwähnte hatten wir andere Probleme!
2. Unser Zimmergenosse, ein Gekko. Die Tatsache dass wir KEINEN Skorpion im Zimmer hatten werden wir bei der Reisegesellschaft noch negativ anmerken!
3. Abendrot in Afrika
M.
13. Tag der Rundreise: Vom Fish River-Canyon in die Kalahari-Wüste
Heute morgen war es bewölkt und vergleichsweise kühl im Vergleich zu den letzten Tagen. 22 Grad vielleicht.
Die Fahrt ging an Seeheim und Keetmannshoop vorbei zunächst zum Köcherbaumwald.
Bei Keetmannshoop hat man von der Straße aus ein ganzes Gebiet mit Billigbehausungen gesehen. Es gibt wohl ein Wohnungsbauprogramm, nach dem die Mieter 800 N$ (40 EUR) Miete für 10 Jahre bezahlen, und dann gehört das Haus und das Grundstück ihnen. Ein sehr gutes Programm, um die Anzahl der Wellblechbehausungen zu minimieren.
Köcherbäume sind Aloen, die ihren Namen daher haben, dass die Ureinwohner daraus ihre Kocher für ihre Pfeile geschnitzt haben. Das Holz ist total leicht, ähnlich wie Balsaholz. Ein uriges Gewächs.
Heute Abend soll es ein Abendessen in den Dünen geben. Wenn das Wetter mitspielt...
Die Fahrt ging an Seeheim und Keetmannshoop vorbei zunächst zum Köcherbaumwald.
Bei Keetmannshoop hat man von der Straße aus ein ganzes Gebiet mit Billigbehausungen gesehen. Es gibt wohl ein Wohnungsbauprogramm, nach dem die Mieter 800 N$ (40 EUR) Miete für 10 Jahre bezahlen, und dann gehört das Haus und das Grundstück ihnen. Ein sehr gutes Programm, um die Anzahl der Wellblechbehausungen zu minimieren.
Köcherbäume sind Aloen, die ihren Namen daher haben, dass die Ureinwohner daraus ihre Kocher für ihre Pfeile geschnitzt haben. Das Holz ist total leicht, ähnlich wie Balsaholz. Ein uriges Gewächs.
Heute Abend soll es ein Abendessen in den Dünen geben. Wenn das Wetter mitspielt...
Montag, 1. Februar 2016
Was für eine Nacht...
Heute waren es 41 Grad. Brechend heiß.
Kurz nachdem wir ankamen, gab es ein Gewitter. Eine halbe Stunde lang heftiger Regen führte dazu, dass die Bar innerhalb kürzester Zeit überflutet war. Anpacken war angesagt, um das Wasser wieder rauszubekommen.
Eine halbe Stunde Regen ist übrigens die Hälfte des Jahresniederschlags. Unser Reiseleiter sagte, so was hätte er hier noch nie gesehen. Eine Abkühlung brachte der Regen allerdings nicht...
Dann fiel der Strom aus. Für ein oder zwei Stunden. Kein Licht, keine Klimaanlage. Das Abendessen verzögerte sich entsprechend. Später ging es dann wieder.
Als wir zu Bett gingen, war es in unserem Zimmer kochend heiß: die Fenster hatten wir wegen des Gewitters zugemacht und aus der Klimaanlage kam nur der Hauch eines kühlen Lüftchens. Wir haben alle Fenster aufgerissen, aber draußen war es noch genauso heiß (auf jeden Fall über 30 Grad) und es war absolut windstill.
Dann erst mal Skorpion-Check. Nachbarn hatten in ihrem Zimmer einen Skorpion entdeckt. Frage an der Rezeption: 'Is it dangerous?' - Antwort: 'Yes. Very dangerous.'
In unserem Zimmer war keiner.
Dann Mückenalarm. Der Strom war inzwischen wieder ausgefallen. Klimaanlage aus. Markus hatte Tür und Fenster ohne Mückenschutz aufgemacht - prompt war zumindest eines dieser Biester im Zimmer und hat uns wieder nicht schlafen lassen.
Mangels Licht konnten wir auch nicht auf die Suche nach dem Biest gehen. Also wieder mit Mückenschutz eingeschmiert.
Am Morgen gab es dann kein Wasser: Durch den Stromausfall war auch die Wasserpumpe ausgefallen. Keine Toilette, keine Dusche.
Rückfrage an der Rezeption, wann ea wieder gehen wird? - '15 minutes'. Als es nach einer Stunde noch nicht wieder ging, sind dann so nach und nach alle zum Frühstück gegangen. Ungewaschen. Unrasiert.
Kurz nachdem wir ankamen, gab es ein Gewitter. Eine halbe Stunde lang heftiger Regen führte dazu, dass die Bar innerhalb kürzester Zeit überflutet war. Anpacken war angesagt, um das Wasser wieder rauszubekommen.
Eine halbe Stunde Regen ist übrigens die Hälfte des Jahresniederschlags. Unser Reiseleiter sagte, so was hätte er hier noch nie gesehen. Eine Abkühlung brachte der Regen allerdings nicht...
Dann fiel der Strom aus. Für ein oder zwei Stunden. Kein Licht, keine Klimaanlage. Das Abendessen verzögerte sich entsprechend. Später ging es dann wieder.
Als wir zu Bett gingen, war es in unserem Zimmer kochend heiß: die Fenster hatten wir wegen des Gewitters zugemacht und aus der Klimaanlage kam nur der Hauch eines kühlen Lüftchens. Wir haben alle Fenster aufgerissen, aber draußen war es noch genauso heiß (auf jeden Fall über 30 Grad) und es war absolut windstill.
Dann erst mal Skorpion-Check. Nachbarn hatten in ihrem Zimmer einen Skorpion entdeckt. Frage an der Rezeption: 'Is it dangerous?' - Antwort: 'Yes. Very dangerous.'
In unserem Zimmer war keiner.
Dann Mückenalarm. Der Strom war inzwischen wieder ausgefallen. Klimaanlage aus. Markus hatte Tür und Fenster ohne Mückenschutz aufgemacht - prompt war zumindest eines dieser Biester im Zimmer und hat uns wieder nicht schlafen lassen.
Mangels Licht konnten wir auch nicht auf die Suche nach dem Biest gehen. Also wieder mit Mückenschutz eingeschmiert.
Am Morgen gab es dann kein Wasser: Durch den Stromausfall war auch die Wasserpumpe ausgefallen. Keine Toilette, keine Dusche.
Rückfrage an der Rezeption, wann ea wieder gehen wird? - '15 minutes'. Als es nach einer Stunde noch nicht wieder ging, sind dann so nach und nach alle zum Frühstück gegangen. Ungewaschen. Unrasiert.
Sonntag, 31. Januar 2016
Canyon Roadhouse
Ein sehenswerter Zwischenstopp: im Roadhouse lebt die Route 66!
Das Roadhouse besteht aus einem Hotel, einer Gaststätte, einer Tankstelle und einer Autowerkstatt.
Gleich am Anfang wird man von mehreren verrosteten und nicht verrosteten Oldtimern begrüßt. Im Hauptraum, einer großen Halle, sitzt man zwischen Fahrzeugen und allen nur erdenklichen Fahrzeugdevotionalien - Schilder, Autowerbung, Ersatzteile... - und trinkt seinen Kaffee.
Hier kann man einen ganzen Tag verbringen, bis man alles gesehen hat. Echt sehenswert!
Das Roadhouse besteht aus einem Hotel, einer Gaststätte, einer Tankstelle und einer Autowerkstatt.
Gleich am Anfang wird man von mehreren verrosteten und nicht verrosteten Oldtimern begrüßt. Im Hauptraum, einer großen Halle, sitzt man zwischen Fahrzeugen und allen nur erdenklichen Fahrzeugdevotionalien - Schilder, Autowerbung, Ersatzteile... - und trinkt seinen Kaffee.
Hier kann man einen ganzen Tag verbringen, bis man alles gesehen hat. Echt sehenswert!
Unendliche Weiten
Mal ein paar Worte über die unendlichen Weiten Namibias.
Wir sind in Lüderitz. Bis zum nächsten 'Ort' Aus sind es 125 km. Aus hat 30 Einwohner...
Von Aus in den nächsten Ort Helmeringhausen ist es wieder so weit. Und dieser Ort hat nur 11 permanente Einwohner...
Richtung Norden und Süden gibt es keine Straße und auf mehrere hundert Kilometer keine Ortschaften, sondern nur Sandstrand. Soweit das Auge reicht.
Wir sind in Lüderitz. Bis zum nächsten 'Ort' Aus sind es 125 km. Aus hat 30 Einwohner...
Von Aus in den nächsten Ort Helmeringhausen ist es wieder so weit. Und dieser Ort hat nur 11 permanente Einwohner...
Richtung Norden und Süden gibt es keine Straße und auf mehrere hundert Kilometer keine Ortschaften, sondern nur Sandstrand. Soweit das Auge reicht.
Geisterstadt Kolmannskoppe
Durch Zufall wurden hier Anfang des 20. Jahrhunderts Diamanten gefunden. Der Diamantenrausch begann. Die Deutschen errichteten daraufhin diese Stadt, um die Diamanten abzubauen. Bis zum ersten Weltkrieg konnten über 1 Tonne (!) Diamanten gefunden werden.
Kolmannskoppe ist heute eine Geisterstadt, weil sich die Diamantenförderung später nach Süden verlagert hat.
Gisela, eine alte Dame, die so aussieht, als wäre sie hier geboren und von Anfang an dabei gewesen, hat uns auf einer sehr interessanten Führung etwas über die Geschichte und die Gebäude erzählt. Es gab alles, was man brauchte: Wohnhäuser für die Arbeiter, Villen für das Management. Eine Einkaufsstraße mit Laden, Bäckerei und Schlachterei. Ein Kasino mit Ballsaal, Turnhalle und Kegelbahn. Und sogar ein Schwimmbad. Mitten in der Wüste.
Heute verfallen die Gebäude. Die Wüste nimmt sie sich zurück.
Skurril, dass es mitten in der Wüste in Afrika eine deutsche Kleinstadt gegeben hat: mit deutscher Architektur, deutschen Beschriftungen, deutschen Gepflogenheiten, deutschem Essen.
Kolmannskoppe ist heute eine Geisterstadt, weil sich die Diamantenförderung später nach Süden verlagert hat.
Gisela, eine alte Dame, die so aussieht, als wäre sie hier geboren und von Anfang an dabei gewesen, hat uns auf einer sehr interessanten Führung etwas über die Geschichte und die Gebäude erzählt. Es gab alles, was man brauchte: Wohnhäuser für die Arbeiter, Villen für das Management. Eine Einkaufsstraße mit Laden, Bäckerei und Schlachterei. Ein Kasino mit Ballsaal, Turnhalle und Kegelbahn. Und sogar ein Schwimmbad. Mitten in der Wüste.
Heute verfallen die Gebäude. Die Wüste nimmt sie sich zurück.
Skurril, dass es mitten in der Wüste in Afrika eine deutsche Kleinstadt gegeben hat: mit deutscher Architektur, deutschen Beschriftungen, deutschen Gepflogenheiten, deutschem Essen.
Victor, unser Busfahrer und Reiseführer. Eine Nummer für sich.
Victor ist Deutsch-Namibianer. Er ist in Namibia geboren, seine Mutter auch.
Victor ist ein sehr guter Busfahrer. Unseren Reisebus auf LKW-Gestell lenkt er sicher über Namibias Straßen, die zum weitaus überwiegenden Teil Schotterstraßen sind.
Während der Fahrt gibt er die wichtigen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten und zum Reiseverlauf durch und alles klappt perfekt. Soweit okay.
Befremdlich wirken auf uns allerdings seine Äußerungen, wenn es um das Leben in Namibia geht. Da fällt dann schon mal der eine oder andere Satz, der aus unserer Sicht politisch nicht korrekt ist. Zum Beispiel, dass 'alles den Bach runter geht, wenn keine Weißen mehr beteiligt sind' oder dass alles, was in Deutschland über den Herero-Aufstand veröffentlicht wurde, 'gelogen' sei.
Bei uns würde man sagen, Victor hat rechte Ansichten. Vielleicht verständlich, wenn man sich die Historie anschaut: Victor ist in einem Land groß geworden, in dem Apartheid galt und Schwarze Menschen zweiter Klasse waren.
Nun gilt sie nicht mehr und die Regierung versucht, die Lebenssituation der armen Bevölkerung - und das sind vor allem Schwarze - zu verbessern. Und das geht natürlich auch irgendwo zu Lasten der weißen Bevölkerung, was nicht unbedingt gut ankommt.
Vermutlich spiegelt Victors Sicht der Dinge die allgemeine Sicht der Deutschstämmigen in Namibia wieder. Aus dieser Sicht ist es interessant, das mal zu hören, auch wenn man Vieles nicht gutheißen kann.
Victor ist ein sehr guter Busfahrer. Unseren Reisebus auf LKW-Gestell lenkt er sicher über Namibias Straßen, die zum weitaus überwiegenden Teil Schotterstraßen sind.
Während der Fahrt gibt er die wichtigen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten und zum Reiseverlauf durch und alles klappt perfekt. Soweit okay.
Befremdlich wirken auf uns allerdings seine Äußerungen, wenn es um das Leben in Namibia geht. Da fällt dann schon mal der eine oder andere Satz, der aus unserer Sicht politisch nicht korrekt ist. Zum Beispiel, dass 'alles den Bach runter geht, wenn keine Weißen mehr beteiligt sind' oder dass alles, was in Deutschland über den Herero-Aufstand veröffentlicht wurde, 'gelogen' sei.
Bei uns würde man sagen, Victor hat rechte Ansichten. Vielleicht verständlich, wenn man sich die Historie anschaut: Victor ist in einem Land groß geworden, in dem Apartheid galt und Schwarze Menschen zweiter Klasse waren.
Nun gilt sie nicht mehr und die Regierung versucht, die Lebenssituation der armen Bevölkerung - und das sind vor allem Schwarze - zu verbessern. Und das geht natürlich auch irgendwo zu Lasten der weißen Bevölkerung, was nicht unbedingt gut ankommt.
Vermutlich spiegelt Victors Sicht der Dinge die allgemeine Sicht der Deutschstämmigen in Namibia wieder. Aus dieser Sicht ist es interessant, das mal zu hören, auch wenn man Vieles nicht gutheißen kann.
Samstag, 30. Januar 2016
Hummeldumm
Auf dem Weg nach Lüderitz haben wir heute in Helmeringhausen Station gemacht. Es handelt sich hierbei um einen Ort im Nirgendwo mit ca. 4 Häusern. Dort hatten wir nun wieder die Gelegenheit (nach unserem Apfelkuchen-Stop in Solitaire das zweite mal) den besten Apfelkuchen Namibias zu probieren. Wir haben uns dem allerdings verweigert. Interessant dass es so viele "Beste Apfelkuchen Bäcker" gibt in einem Land das aus klimatischen Gründen gar keine Äpfel in größeren Mengen produzieren kann.
Bekannt ist Helmeringshausen auch aus dem Buch Hummeldumm und hier insbesondere das Hotel Helmeringshausen. (korrektur: es sind nicht 4, sondern nur 3 Häuser plus ein Hotel!) Dieses Buch ist all jenen wärmstens zu empfehlen die mal nach Namibia wollen und dies (wie wir) mit einer Reisegruppe tun möchten. Wir hätten es mal vorher lesen sollen. Sehr lustig!
Den Kuchen haben wir übrigens gerade im Haus Woermann in Lüderitz nachgeholt. Sehr nette Location mit schönem Garten und super freundlicher Betreiberin des Cafés. Es gab lecker Curry Cake.
M.
Bekannt ist Helmeringshausen auch aus dem Buch Hummeldumm und hier insbesondere das Hotel Helmeringshausen. (korrektur: es sind nicht 4, sondern nur 3 Häuser plus ein Hotel!) Dieses Buch ist all jenen wärmstens zu empfehlen die mal nach Namibia wollen und dies (wie wir) mit einer Reisegruppe tun möchten. Wir hätten es mal vorher lesen sollen. Sehr lustig!
Den Kuchen haben wir übrigens gerade im Haus Woermann in Lüderitz nachgeholt. Sehr nette Location mit schönem Garten und super freundlicher Betreiberin des Cafés. Es gab lecker Curry Cake.
M.
10. Tag der Rundreise: Sossusvlei - Lüderitz
Lüderitz ist eine komische Stadt: es gibt viele wunderbar restaurierte Villen aus der Kaiserzeit, daneben stehen aber eher verkommene jüngere Gebäude, mit Bars, vor denen Schwarze mehr oder weniger herumlungern.
Der Warnhinweis aus dem Hotel, wo draufsteht, was man nicht machen soll, ist eine Seite lang. Die Kriminalität ist hoch. Heute, am Samstagmittag waren wenige Leute auf der Straße. Keine Weißen. Seltsames Stadtbild.
Es gibt wenige Sehenswürdigkeiten. Das Beste war noch ein Café in einem alten Haus, in dem eine freundliche, wohlbeleibte Engländerin selbstgebackenen Kuchen und 25 Sorten Tee anbietet.
Heute gab es eine relativ lange Fahrt (420 km), aber relativ wenig zu sehen.
Der erste Zwischenstopp war in Helmeringhausen, wo es den 'Besten Apfelkuchen Namibias gab (again!). Ganz kleiner Ort, in dem ein Hotel mit angegliedertem Café und Shop zu einer wahren Oase gestaltet wurde: in dem Garten ist es überall grün, es gibt einen Springbrunnen, einen Granatapfelbaum, ein großes Vogelnest und der Springbock läuft zwischen den Gästen herum.
Später haben wir ein Wasserloch angeschaut, an dem Wildpferde tränken - Pferde, die 1918 von den Deutschen freigelassen wurden, damit sie nicht den Engländern in die Hände fallen und seitdem als Wildpferde dieser Wüste leben und sich fortgepflanzt haben.
Schließlich waren wir am Dias-Kreuz, wo 1488 ein portugiesischer Seefahrer namens Dias an Land gegangen ist.
Der Warnhinweis aus dem Hotel, wo draufsteht, was man nicht machen soll, ist eine Seite lang. Die Kriminalität ist hoch. Heute, am Samstagmittag waren wenige Leute auf der Straße. Keine Weißen. Seltsames Stadtbild.
Es gibt wenige Sehenswürdigkeiten. Das Beste war noch ein Café in einem alten Haus, in dem eine freundliche, wohlbeleibte Engländerin selbstgebackenen Kuchen und 25 Sorten Tee anbietet.
Heute gab es eine relativ lange Fahrt (420 km), aber relativ wenig zu sehen.
Der erste Zwischenstopp war in Helmeringhausen, wo es den 'Besten Apfelkuchen Namibias gab (again!). Ganz kleiner Ort, in dem ein Hotel mit angegliedertem Café und Shop zu einer wahren Oase gestaltet wurde: in dem Garten ist es überall grün, es gibt einen Springbrunnen, einen Granatapfelbaum, ein großes Vogelnest und der Springbock läuft zwischen den Gästen herum.
Später haben wir ein Wasserloch angeschaut, an dem Wildpferde tränken - Pferde, die 1918 von den Deutschen freigelassen wurden, damit sie nicht den Engländern in die Hände fallen und seitdem als Wildpferde dieser Wüste leben und sich fortgepflanzt haben.
Schließlich waren wir am Dias-Kreuz, wo 1488 ein portugiesischer Seefahrer namens Dias an Land gegangen ist.
Cat Walk
Gestern durften wir endlich hautnah mit Raubkatzen in Kontakt kommen. Die Geparden durften wir sogar streicheln. Laut unserem Führer haben Geparden eher den Charakter eines Hundes, sie sind soziale Tiere und keine Einzelgänger und möglicherweise waren sie gerade sowieso satt!
M.
M.
Das Diaz-Kreuz bei Lüderitz
Dieses Steinkreuz bzw. das Original dieser Replik wurde 1487 vom portugiesischen Seefahrer Diaz nahe der heutigen Stadt Lüderitz gesetzt. Es war das zweite dieser Art an der Küste des heutigen Namibia und sollte wohl Besitzansprüche kennzeichnen.
M.
M.
Freitag, 29. Januar 2016
Horrormeldung des Tages
Gabis Mann Kai ist heute gestorben. Brustkrebs, dann Blutungen im Gehirn. Das Ganze innerhalb weniger Tage. Unfassbar!
9. Tag der Rundreise: Sossusvlei, Deadvlei und Sesriem Canyon
Tja. Was soll ich sagen? - Ein weiteres Highlight. Auf dieser Reise gibt es irgendwie nur Highlights... :-)
Die Dünen von Sossusvlei: mit knapp 400 m Höhe die höchsten Sterndünen der Welt. Aus wunderbar rotem Sand.
Daneben das Deadvlei: alle paar Jahre kommt hier tatsächlich mal Wasser hin und bildet dsnn einen See und eine Wasserstelle für Tiere - direkt in den Dünen. Das muss ein Anblick sein...!
Den Rest der Zeit sieht es aber aus wie ein totes Tal - Death Valley lässt grüßen -, was aber nicht minder spektakulär ist.
Es sieht fast aus wie eine riesige Installation moderner Kunst. Skurril und unwirtlich. Es ist immer wieder Wahnsinn, was die Natur alles zustande bringt!
Die Dünen von Sossusvlei: mit knapp 400 m Höhe die höchsten Sterndünen der Welt. Aus wunderbar rotem Sand.
Daneben das Deadvlei: alle paar Jahre kommt hier tatsächlich mal Wasser hin und bildet dsnn einen See und eine Wasserstelle für Tiere - direkt in den Dünen. Das muss ein Anblick sein...!
Den Rest der Zeit sieht es aber aus wie ein totes Tal - Death Valley lässt grüßen -, was aber nicht minder spektakulär ist.
Es sieht fast aus wie eine riesige Installation moderner Kunst. Skurril und unwirtlich. Es ist immer wieder Wahnsinn, was die Natur alles zustande bringt!
Donnerstag, 28. Januar 2016
Den beste Apfelkuchen...
(südlich des südlichen Wendekreises) gibt es selbstverständlich bei Moose McGregors Wüsten-Bäckerei in Solitaire.
M.
M.
Sundowner
Am Abend gab es noch eine Jeep-Fahrt von der Lodge auf die Höhe, mit einem atemberaubenden Blick auf das Tal zum Sonnenuntergang. Dazu Gin Tonic als Sundowner. Wunderbar.
Out of Rosenheim
'Solitaire' heißt der 'Ort' irgendwo im Niemandsland im Südwesten Namibias.
Es gibt hier eine Lodge, ein Café, einen kleinen Shop, eine Autowerkstatt, eine Tankstelle und Toiletten. Das war's.
Ach ja: und einen Erdmännchen-Bau. Zahme Erdmännchen, die einem aus der Hand fressen. Und es gibt hier den besten Apfelkuchen Namibias. Oder sogar Afrikas...!
Cooler Ort. Er erinnert wirklich mehr an Texas oder Arizona als an Namibia!
Es gibt hier eine Lodge, ein Café, einen kleinen Shop, eine Autowerkstatt, eine Tankstelle und Toiletten. Das war's.
Ach ja: und einen Erdmännchen-Bau. Zahme Erdmännchen, die einem aus der Hand fressen. Und es gibt hier den besten Apfelkuchen Namibias. Oder sogar Afrikas...!
Cooler Ort. Er erinnert wirklich mehr an Texas oder Arizona als an Namibia!
Markus hat schon vor zwei Tagen gesagt...
"Wenn die Reise heute zu Ende wäre, dann hätte sich der Reisepreis schon bezahlt gemacht." - So toll war es schon bisher, so viele Highlights hatten wir schon. Dabei war da erst die Hälfte der Reise rum.
Ich kann dem nur zustimmen!
Heute, am 8. Tag ging es von Swakopmund aus los und dann durch den Namib Naukluft Park, den Kuiseb Canyon und über den Gaub-Pass.
Wieder wahnsinnig abwechslungsreich, was die Landschaften betrifft. Endlose Weiten wechseln mit Bergmassiven. Vollkommen karge, gelbliche Landschaften mit roten oder gar fast schwarzen Schieferformationen.
Ich kann dem nur zustimmen!
Heute, am 8. Tag ging es von Swakopmund aus los und dann durch den Namib Naukluft Park, den Kuiseb Canyon und über den Gaub-Pass.
Wieder wahnsinnig abwechslungsreich, was die Landschaften betrifft. Endlose Weiten wechseln mit Bergmassiven. Vollkommen karge, gelbliche Landschaften mit roten oder gar fast schwarzen Schieferformationen.
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